Kassel, Fritzlar (cif). Erneut machte sich der Fuldaer Generalvikar Prälat Christof Steinert mit Vertretern der Caritas-Verbandsspitze auf eine Tour de Caritas, um - diesmal im "Hohen Norden" des Bistums - durch den Besuch von Einrichtungen die Caritas-Mitarbeitenden und ihre Arbeit vor Ort kennenzulernen.
Erste Station war eine der stationären Caritas-Pflegeeinrichtungen für alte Menschen, das Seniorenhaus St. Bonifatius in Kassel. Durch einen Rundgang mit Einrichtungsleiterin Petra Hofmann gewann Prälat Steinert einen guten Eindruck von der Heimatmosphäre in dem U-förmig errichteten, lichten Gebäudekomplex, der rund 100 Pflegeplätze bietet, Dabei kam der Generalvikar auch unmittelbar mit Bewohnerinnen und Bewohnern ins Gespräch.
Anschließend setzte sich die Fuldaer Delegation, zu der neben Steinert die beiden Vorstandsmitglieder Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch und Ansgar Erb sowie der Ressortleiter Soziale Dienste, Franz Meyer und die Ressortleiterin Altenhilfe, Claudia Pfeffer, gehörten, mit einem Kernteam aus dem Bonifatiushaus zusammen, um ins Gespräch über die Situation in der Altenpflege im großstädtischen Raum zu kommen. Mit dabei waren der Pflegedienstleiter Boris Koechel, der Küchenleiter und Leiter der Mitarbeitervertretung, Torsten Grunzke, die beiden Wohnbereichsleiterinnen Sarah Peer und Maria Grzimek sowie die Leiterin für die soziale Betreuung, Antje Hartmann. Im Gespräch ging es um die Veränderung der Arbeit im Zuge der Pandemie, um das Problem des Fachkräftemangels, um das steigende Alter der Bewohnerinnen und Bewohner beim Einzug in das Pflegeheim sowie um die sich verändernden Prioritäten bei jungen Menschen in Hinblick auf ihre Lebensgestaltung, die womöglich neue Arbeitszeitmodelle in der Pflege erforderlich machten, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.
Die zweite Station der "Nord-Tour de Caritas" war die Kinder- und Jugendhilfe "Haus Carl Sonnenschein" in Fritzlar. Hier standen ebenfalls Mitarbeitende aus dem Team von Einrichtungsleiter Andras Mardorf bereit, um dem Generalvikar und den Caritas-Besuchern aus Fulda einen Einblick in die lokale Caritas-Arbeit zu geben. Im Haus Carl Sonnenschein und den Außenstellen wie den Wohngruppen und Einzelwohnungen dreht sich alles um das Wohl hilfebedürftiger Kinder und Jugendlicher.
Am erläuternden Auftaktgespräch über die Situation in der Kinder- und Jugendhilfe waren u. a. beteiligt die stellvertretende Einrichtungsleiterin Bettina Riemenschneider-Wickert sowie die Bereichsleiter Dr. Dominik Novkovic (zuständig für die Wohngruppen im Haupthaus) und Thomas Knobloch (Bereichsleitung Verselbstständigung). Aus Fulda war auch noch der Ressortleiter der Jugendhilfe, Dominique Vilmin, dazu gekommen. Die Gäste lernten sodann beim Rundgang neben den Räumen einer Wohngruppe u. a. das "Silentium" kennen, wo Kinder in Betreuung durch Deborah Unger und Jana Kempe bei ihren Schulhausaufgaben Betreuung erfahren, aber auch in Ruhe ein Buch lesen können. Die Besucher wurden in der Hauskapelle von der zuständigen Mitarbeiterin Maja Staab über die seelsorgliche Arbeit für und mit den Mitarbeitenden und Betreuten informiert. Frau Staab, die sich für diese Aufgabe zu einer Seelsorglichen Begleiterin der Caritas weiter qualifizieren lässt, erläuterte dem Generalvikar, dass sie deutlichen Bedarf an diesen Angeboten sähe, denen von Seiten der Kinder stets positive Neugierde und Interesse entgegengebracht werden.
Auch der Sportraum der Einrichtung, der von Mitarbeiter Volker Joans therapeutisch für die so genannte Motologie genutzt wird, war eine Besuchsstation der Gäste aus Fulda: Joans erklärte, wie über Bewegungsangebote die notwendigen Heilungsschritte in Hinblick auf psychische Erkrankungen unterstützt werden können, und wie man in Fritzlar auf diese Weise für jedes Kind und jeden Jugendlichen ein individuelles Programm schafft, um die jeweiligen psychischen Probleme auf Grund der Vorgeschichte zu verarbeiten.
Im abschließenden Plenum stellte der Jugendliche Jannes Weber als Vorsitzender des "KiJu-Rates und im Beisein des KiJu-Rat-Begleiters aus dem Mitarbeiterteam, Christian Brinkmann, die Tätigkeit dieses Gremiums vor, das sich ausgewählten Kindern und Jugendlichen aus der Einrichtung zusammensetzt. KiJu-Rat steht für, Kinder- und Jugendrat und ist ein Selbstverwaltungs- und Mitsprachegremium, das den betreuten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bietet, bei der Entwicklung der Jugendhilfeeinrichtung mitzureden und auf Probleme aufmerksam zu machen. Die Einrichtungsleitung, so betonte auch Andreas Mardorf, arbeite in vielen Prozessen eng mit dem KiJu-Rat zusammen.